Die geplante Streckenführung der RSB (Juli 2021).
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hier nachfolgend.
Faktenpapier Innenstadtstrecke:
Umsteigefreiheit und andere RSB-Einflussfaktoren
Umsteigefreie und nicht umsteigefreie Verbindungen
(Quellen: Zweckverband Regional-Stadtbahn Neckar-Alb, Homepage; Standardisierte Bewertung Regional-Stadtbahn Neckar-Alb, PTV AG, März 2012; DB-Fahrpläne)
Umsteigefreie RSB / ISS-Verbindungen
• Mössingen – Tübingen Hbf – Morgenstelle (S 11)
• Rottenburg – Tübingen Hbf – WHO Nord (S 3)
• Herrenberg – Tübingen Hbf – WHO Nord (S 4)
• Engstingen – Pfullingen – Reutlingen – Tübingen Hbf – WHO Nord (S 5)
• Reutlingen – Gomaringen – Tübingen Hbf – Breiter Weg (S 12)
Nicht umsteigefreie RSB / ISS-Verbindungen (RSB-Endpunkt Tübingen Hbf)
• Onstmettingen – Balingen – Hechingen – Mössingen – Tübingen Hbf (S 1)
• Horb – Tübingen Hbf (S 31)
• Entringen – Tübingen Hbf (S41)
Verlust bisher umsteigefreier DB-Verbindungen
• Bad Urach – Tübingen Hbf. Künftig Umstieg in Reutlingen Hbf erforderlich.
• Herrenberg – Bad Urach ist nicht mehr durchgebunden. Künftig Umstieg in Tübingen Hbf und Reutlingen Hbf erforderlich.
• Rottenburg – Stuttgart (alle 2 Stunden). Künftig Umstieg in Tübingen Hbf erforderlich.
Verlust bisher umsteigefreier TüBus-Verbindungen
Siehe Faktenpapier „Änderungen TüBus-Netz“
Zusammenfassung und Schlussfolgerung
Umsteigefrei bis Tübingen Morgenstelle bzw. Nord sind die RSB-Linien aus Mössingen, Rottenburg, Herrenberg und Engstingen, außerdem Einzelfahrten zur HVZ aus Reutlingen über Gomaringen bis Breiter Weg. In Tübingen Hbf enden die Linien aus Horb und Entringen sowie die RSB-Linie aus Onstmettingen, d. h., Pendler aus Horb sowie Bodelshausen, Hechingen, Balingen und Albstadt müssen wie bisher zur Weiterfahrt Richtung Kliniken und Technologiepark umsteigen.
Verloren gehen bisher umsteigefreie DB- und TüBus-Verbindungen. In der Logik der ISS-Befürworter, für die die Umsteigefreiheit das zentrale Argument für den Wechsel vom PKW auf die RSB ist, müsste dies zu einer Zunahme des PKW-Verkehrs führen.
Faktoren zu Lasten der ÖPNV-Nutzung
Umsteigefreiheit fördert für sich genommen die Attraktivität des ÖPNV und kann zu Verlagerungs-effekten vom PKW zum ÖPNV führen. Sie ist bei der Verkehrsmittelwahl aber nur ein Argument unter vielen. „Wichtiger als das Sitzenbleiben in einem Fahrzeug sei, so die Experten in Soehlkes Zusammenfassung, der Komfort des Umstiegs und die Verlässlichkeit der Anschlüsse.“ (ST vom 9.11.2018 über Workshop zur Alternativen-Planung vom 6.11.2018) „Ob sie [die Umsteigefreiheit] wirklich kritisch ist für das Gedeihen eines Mobilitätsnetzes, wollte der Nürtinger Grünen-Bundestagsabgeordnete und Verkehrsexperte Matthias Gastel „pauschal nicht beantworten“.“ (ST vom 13.11.2020 über Online-Veranstaltung von AL/Grüne vom 11.11.2020)
Zahlreiche Faktoren ganz unterschiedlicher – teils subjektiver, teils objektiver, exogener – Natur mindern das RSB / ISS-Fahrgastpotential, relativieren die Bedeutung der Umsteigefreiheit oder beeinträchtigen – gerade auch im Vergleich mit anderen Verkehrsmitteln - die
Attraktivität des ÖPNV:
PwC Strategy&, Digital Auto Report 2020: Im Vergleich zur Vor-Corona-Zeit wollen künftig auf dem Weg zum/vom Arbeitsplatz 31 % der Befragten häufiger ihr Auto und 33% häufiger ihr Fahrrad benutzen. Den ÖPNV wollen 64% der Befragten weniger nutzen.
Oberbürgermeister Boris Palmer (Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 14.08.2020): „Stellen wir uns der Wirklichkeit: Corona schreckt vor der Nutzung des öffentlichen Personennahverkehrs ab. Nicht nur vorübergehend, der Effekt wird dauerhaft sein. Derzeit sind nur noch halb so viele Fahrgäste in Bussen und Bahnen unterwegs wie normal. ….. Aber auch wenn der rettende Impfstoff gefunden ist, werden die Leute nicht einfach wieder einsteigen. Die Wahl des Verkehrsmittels ist stark habituell, wer sich jetzt vom Nahverkehr verabschiedet hat, gewöhnt sich um und kommt nicht so leicht als Fahrgast wieder.“
KDH, 17.11.2020, n.F. 17.07.2021